Kreis-SPD begrüßt Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung

Veröffentlicht am 16.11.2011 in Kreisverband

Als schwer nachvollziehbar bezeichnet der SPD- Kreisvorstand Heidenheim in seiner letzten Sitzung zum Thema Bildungspolitik die Kritik des Lehrerverbandes (vgl. Bericht in der HZ vom 25.10.2011) am Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung. Es könne sich dabei wohl nur um eine „Schmollreaktion“ handeln, denn die durch die Grün-Rote Landesregierung vorgesehene Abschaffung der Empfehlung werde allenthalben, insbesondere aber auch vom Landeselternbeirat gelobt und als ein wichtiger Schritt zu einem gerechteren Bildungssystem gewertet. Offensichtlich strebe der Philologenverband nach wie vor das „Elite-Gymnasium“ an.

Wesentlich sei doch, dass für die betroffenen Eltern, Lehrer und vor allem für die Grundschüler nun ein erheblicher Leistungsdruck vor der Entscheidung über die weiterführenden Schule genommen werde. Auch könne man getrost den Eltern eine größere Freiheit und Verantwortung bei der wichtigen Frage zur Bildungsentwicklung ihrer Kinder einräumen.
Der Lehrerverband stellt Eltern ja fast unter Generalverdacht, dass diese aus Prestigegründen eine Schule für ihr Kind wählen würden, dem dieses nicht gewachsen sei, und entwickelt so ein nicht nachvollziehbares Szenario eines Massenansturms von „ungeeigneten Schülern auf das Gymnasium“. Die bisherigen Übergangsquoten lassen dies, insbesondere im Kreis Heidenheim, nicht vermuten, gab es doch bisher auch Eltern, die ihr Kind trotz Gymnasialempfehlung nicht an dieser Schulart anmeldeten.
Die Kreis-SPD sieht gerade die wichtige fachliche Begleitung durch die Lehrerschaft an den Grundschulen weiter gewährleistet und gestärkt, da die persönliche Beratung der Eltern einen höheren Stellenwert bekommen soll.

Die Kreis-SPD stellt ferner fest, dass insbesondere im ländlichen Raum wie im Landkreis Heidenheim die Übergangsquote von der Grundschule auf das Gymnasium deutlich unter Landesdurchschnitt liege. Da stelle sich schon die Frage, ob die Kinder auf den örtlichen Grundschulen „dümmer“ als die Grundschüler anderorts oder in den Großstädten wären.

Während in der Landeshauptstadt Stuttgart rund 52 Prozent der Grundschüler nach der 4. Klasse auf das Gymnasium als weiterführende Schule (gehen würden) wechseln, würden sich in der Region Ostwürttemberg lediglich 38,1 % für das Gymnasium entscheiden (Zahlen: 2010 Statistisches Landesamt). Dies hänge sicherlich aber auch mit den regionalen Strukturen zusammen und man könne nicht automatisch darauf schließen, dass es mit dem Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung nun zu einem unqualifizierten Ansturm auf die Gymnasien komme.

Die Kreis-SPD ist der Auffassung, dass man ein Stück mehr Gelassenheit und weniger Aufgeregtheit an den Tag legen und abwarten sollte, wie sich die Entwicklung im nächsten Schuljahr tatsächlich darstellt.

 

Andreas Stoch MdL

Leni Breymaier MdB

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