Zum 70. Geburtstag von Wolfgang Staiger

Veröffentlicht am 28.07.2017 in Aktuelles

Wolfgang Staiger

28-7-2017- Heidenheim
Wolfgang Staiger, lange Jahre Landtagsabgeordneter der SPD aus dem Wahlkreis Heidenheim, feiert heute seinen 70. Geburtstag.

Wer ihn kennt, weiß, dass dieser Tag ihm eher gegen den Strich geht. Er wird im Mittelpunkt stehen, eine Position, die er nie gerne eingenommen hat. Ein Verhalten, welches für jemand, der ein öffentliches Amt bekleidet, eher unüblich ist.

 

Dabei hat Wolfgang Staiger sehr große Spuren hinterlassen. Manche Ereignisse lassen einen vor Erstaunen den Kopf schütteln. Vor wenigen Jahren besuchte Wolfgang Staiger ein Fußballspiel der Jugendnationalmannschaft in Aalen. In der Halbzeitpause ging es zum Getränkestand. Der Ausschenker schaute kurz auf und übergab Wolfgang Staiger ein Bier, bevor dieser etwas bestellen konnte. „Ich habe noch gar nichts bestellt,“ – „ich weiß Wolfgang, aber ich habe mir fest vorgenommen, dir jedes Mal, wenn ich dich sehe ein Bier auszugeben. Ich war dabei, als du dieses Tor für den VfL-Heidenheim zur Württembergischen Meisterschaft geschossen hast.“ Das Tor schoss Wolfgang Staiger im Jahr 1964.

Wolfgang Staiger 1980 – 1. Kandidatur für den Heidenheimer Gemeinderat

Die Politik war ihm nicht in die Wiege gelegt. Staiger studierte nach Abitur und Wehrdienst bei den Feldjägern Pädagogik und Sonderpädagogik. Und arbeitete über viele Jahre als Sonderschullehrer an der Heidenheimer Christopherusschule. Mit 32 Jahren kandidierte der 3-fache Familienvater zum ersten Mal für den Gemeinderat. 1984 wurde er zum ersten Mal gewählt. Die Heidenheimer schätzen seine menschliche und offene Art, so dass er in den folgenden Jahren mit immer besseren Wahlergebnisse immer wieder gewählt worden war.

 

Wolfgang Staiger 1984

Schon früh engagierte er sich auch sozialpolitisch bei der Heidenheimer Arbeiterwohlfahrt. In der Basisarbeit als Leiter einer Kinder- und Jugendgruppe. Schnell wurde man auch dort auf ihn aufmerksam. Der langjährige AWO-Vorsitzende, Hugo Künzel, gewann ihn als seinen Nachfolger als Vorsitzender des AWO-Ortsvereins. Die AWO war damals in Heidenheim ein Verein, der rein ehrenamtlich geführt war, eine ältere Dame kümmerte sich an zwei Nachmittagen um die Mitglieder und die Post. Auch dort ging es Schlag auf Schlag: 1985 wurde der AWO-Kreisverband gegründet, Wolfgang Staiger wurde der erste Kreisvorsitzende. Die ersten sozialen Dienste wurden unter seinem Vorsitz eingerichtet. Die Trägerschaft des Eugen Loderer Altenzentrums kam in dieser Zeit zum AWO-Kreisverband, die erste stationäre Einrichtung der AWO im Kreis Heidenheim.

Heute hat der AWO Kreisverband 400 hauptamtlich Beschäftigte im Landkreis, Wolfgang Staiger war einer der Männer der ersten Stunde. Die AWO war ihm sehr dankbar und zeichnete ihn für seine weichenstellende Arbeit mit der Verdienstmedaille der AWO und der goldenen Ehrennadel aus.

 

Wolfgang Staiger 1996. Erste Kandidatur für den Landtag.

1995 wurde er von vielen Sozialdemokraten im Kreis Heidenheim gebeten als Nachfolger von Peter Hund für den Landtag von Baden-Württemberg zu kandidieren. 1996 zog er für den Wahlkreis in den Landtag ein und wurde noch zwei Mal wieder gewählt. Insgesamt gehörte er dem Landtag 13 Jahre lang an. Die Themen Soziales und Umwelt standen dabei im Zentrum seiner Arbeit. Viele der Termine, die er in seinem Wahlkreis wahrgenommen hat, erreichte er mit seinem Fahrrad.

Wolfgang Staiger hat viele Stärken. Teamarbeit ist eine davon, schon in seinen Zeiten als aktiver Fußballer hatte er stets das Gefühl für seinen Nebenmann. „Politik kann man nur gemeinsam gestalten, wenn man auf die Dauer etwas erreichen will,“ so einer seiner Botschaften, die man in gruppendynamische Lehrbücher unterbringen könnte. Nie hat er sich in die hermetischen politischen Zirkel hineingegeben, die permanent und unablässig nur um sich selbst kreisen, dazu Netzwerke zur Absicherung des eigenen Mandats schaffen. „Ich bin kein Berufspolitiker, aber ein sehr politischer Mensch“! Mit dieser Botschaft hat er 1996 für den Landtag kandidiert. Und dabei ist er geblieben. Seinen Beruf hat er nie ganz verlassen, um auch materiell nie vom Mandat abhängig zu sein.

Wolfgang Staiger 2007

Politik, zudem Arbeit als Abgeordneter, ist extrem anstrengend, auch wenn der Volksmund dies in der Regel anders sieht. Viele Stunden, die andere Menschen mit Freizeit und Familie verbringen können, sind für die Arbeit in der Öffentlichkeit, den Gremien und dem Parlament vorgesehen. Politik, so wie sie Wolfgang Staiger betrieben hat und betreibt, ist nie Selbstzweck. Sie muss den Menschen unmittelbar zugutekommen. Wolfgang Staiger ist als Mensch in das Abgeordnetenmandat gegangen und im Gegensatz zu vielen anderen Abgeordneten, hat er das Mandat auch wieder als Mensch verlassen. Das ist auch einer der Gründe, warum er so glaubwürdig für viele ist. Zahlreiche Menschen denken heute an ihn und das ist gut so.

Der SPD-Kreisverband, der SPD-Ortsverein, die SPD-Landtagsfraktion, gratulieren ihm herzlich zum 70. Geburtstag und wünschen ihm vor allem Glück und Gesundheit.

 

 

Andreas Stoch MdL

Leni Breymaier MdB

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