Nachhaltige Energiewende braucht noch mehr Engagement

Veröffentlicht am 26.04.2012 in Kreisverband

Referent Thomas Knapp

SPD Mandatsträger fordern kreisweite Energieagentur

Dipl.-Ing. Thomas Knapp, SPD-Landes- und Kommunalpolitiker aus Mühlacker sowie erfolgreicher Unternehmer im Bereich Umwelt- und Energietechnik referierte vor rund 40 sozialdemokratischen Mandatsträgern aus den örtlichen Gemeinderäten und dem Kreistag über die Ziele und Auswirkungen einer nachhaltigen Energiewende.

Er verdeutlichte, dass bedingt durch die Risiken der Kernenergie und der ungelösten Endlagerfragen, der Endlichkeit der fossilen Energieträger Öl, Gas und Uran sowie den Anforderungen des Klimaschutzes zukünftig eine vollständige Versorgung aus erneuerbaren Energien notwendig sei. Diese Entwicklung sei nun mit dem Atomausstieg bis 2024 unumkehrbar eingeleitet worden. Erforderlich sei eine gewaltige technische und logistische Anstrengung der Gesellschaft, um das Ziel der energetischen Unabhängigkeit zu erreichen. Dazu zähle er den forcierten Ausbau der Windenergie, der PV-Energie und der Wasserkraft sowie verstärkte Anstrengungen bei der Energieeinsparung (Negawatt). Es gelte aber auch, den Ausbau der Netze und die Optimierung der Speichertechnik voranzubringen. Dabei müsse man der dezentralen Energieerzeugung und Verteilung Vorrang vor den bisher zentralen Erzeugungsstrukturen geben. Die Bürger müssten zudem motiviert werden, engagierter Teil der Energiewende zu werden. Diese notwendige Bürgerbeteiligung würde sich sehr gut in sog. Bürgerenergiegenossenschaften realisieren lassen. Den Kommunalpolitikern gab Thomas Knapp den Ratschlag, in den Gemeinderäten und im Kreistag dafür einzutreten, dass eine energiepolitische Ausrichtung vor Ort festgelegt werde und die notwendigen Strukturen geschaffen würden. Die Region Ostwürttemberg habe für den verstärkten Ausbau der Windenergie die besten klimatischen Voraussetzungen. Allerdings müssten sich die Kommunen über das Planungsrecht eine Einflussmöglichkeit beim Bau von Windparks verschaffen. Auch müsse man darauf achten, welche Investoren und Projektentwickler auftreten und ob diese bereit wären, eine umfassende und breite Bürgerbeteiligung zu akzeptieren. Ziel für die kommunalen Mandatsträger müsse es sein, die Windrendite in der Region zu halten.

Im Zusammenhang mit des seitens der SPD Kreistagsfraktion angeregten „Runden Tisch Energie“ im Landkreis Heidenheim begrüßten die Mandatsträger, dass Landrat Reinhardt in diesem Sinne tätig geworden sei. Die Kommunalpolitiker fordern allerdings in der sog. „Heidenheimer Erklärung zur nachhaltigen Energiewende“ ein stärkeres Engagement und halten die Einrichtung einer „kreisweiten Energieagentur“ für notwendig und folgerichtig.

Diese Einrichtung sollte zum einen mit den örtlichen Akteuren, insbesondere den Kommunen und den Stadtwerken gemeinsame Strategien und Handlungsfelder zur Energiewende mit dem Ziel entwickeln, eine höchstmögliche Wertschöpfung für die örtliche Gemeinschaft unter hoher aktiver Bürgerbeteiligung zu erreichen.
Ferner sei es denkbar, dass diese Einrichtung eine neutrale Beratungsstruktur in Sachen Energieeffizienz für die Bürgerschaft, für Kommunen, das Handwerk, Unternehmen und Dienstleister aufbaut, die Einrichtung örtlicher Bürgerenergiegenossenschaften begleitet und einen breiten Informationsdienst einrichtet.

Die Heidenheimer Erklärung der SPD im Landkreis Heidenheim für eine nachhaltige Energiewende wurde einstimmig verabschiedet.

Die Heidenheimer Erklärung zum Herunterladen, bitte auf den Link klicken:

Heidenheimer Erklärung

 

Andreas Stoch MdL

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